Management von Belastungen bei digitalen Formen der Zusammenarbeit „Collaboration“

+++ Die Veranstaltung liegt in der Vergangenheit. Die Dokumentation finden Sie hier. +++


7. Fachtagung "Herausforderungen räumlich verteilter Zusammenarbeit meistern"

Social Media im Betrieb ersetzen Emails und beschleunigen die interne Kommunikation. Durch Web‐ Konferenzen nehmen wir an Teammeetings auch von unterwegs oder aus dem Homeoffice teil. Wir greifen über das Internet auf gemeinsame Dokumente zu und teilen unser Wissen in unserem Firmen‐ Wiki‐System. Durch den Einsatz solcher internetbasierten Anwendungen entwickeln sich neue kollaborative Arbeitsformen, welche eine neue Qualität der Zusammenarbeit ermöglichen.

Unbeabsichtigte Folgen könnten jedoch auch eine Erhöhung von Stress, Information‐Overload und digitaler Ablenkungen sein. Befürchtet werden Arbeitsintensivierung, Entgrenzung der Arbeit sowie daraus resultierende Gesundheitsrisiken.

Wie kann ein Unternehmen den Einsatz und die Nutzung kollaborativer Anwendungen so managen, dass Belastungen frühzeitig wahrgenommen und Beanspruchungen gezielt reduziert werden? Wo liegen Gefährdungspotenziale digitaler Zusammenarbeit und wie können sie identifiziert und gezielt entschärft werden? Wie lassen sich durch eine humanorientierte Arbeitsgestaltung die Potenziale der neuen Arbeitsformen entfalten?

Die Tagung thematisiert die Möglichkeiten eines gezielten Managements von Belastungen. Sie sind eingeladen mit uns über die spezifischen Belastungen und Beanspruchungen durch kollaborative Zusammenarbeit zu diskutieren. Welche besonderen Risiken bergen verschiedene Formen der Zusammenarbeit mit digitalen Tools? Welche Maßnahmen fördern gute Team‐ und Projektarbeit?

Vorgestellt werden Instrumente und Vorgehensweisen zur Identifizierung von Gefährdungslagen. Diskutiert werden Möglichkeiten, die Manager, Betriebs‐ und Personalräte, Projektleiterinnen und Projektleiter sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen haben, eine neue Qualität interner und externer Zusammenarbeit zu erreichen – im Rahmen von lern‐ und gesundheitsförderlichen Arbeitsbedingungen.

Zielgruppe

Die Tagung richtet sich an alle, die sich in unterschiedlichen Rollen (z.B. Führungskraft, Projekleiterin, Betriebsrat, IT-Verantwortliche usw.) der Herausforderung stellen, menschengerechte Arbeit in Unternehmen zu gestalten. Bei dieser Tagung finden sie Lösungen für das Management räumlich verteilter Teams sowie mobiler und kollaborativer Arbeit.

„Kollaborative Team- und Projektarbeit“ – CollaboTeam

Die Digitalisierung der Arbeit stellt v.a. für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) eine Herausforderung dar. Große Bedeutung haben "kollaborative Anwendungen", welche die virtuelle Kommunikation, den Austausch von Wissen und die ortsunabhängige Nutzung gemeinsamer Datenbestände ermöglichen.  

Ziel des Verbundes ist die Erprobung von integrierten Konzepten der soziotechnischen Gestaltung verteilten Arbeitens. In den Partner-Unternehmen werden betriebsspezifische Lösungen für die interne Zusammenarbeit und die Zusammenarbeit mit Kunden u.a. erprobt. Dies erfolgt mit wissenschaftlicher Begleitung durch die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften und das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen. Zudem werden die Ergebnisse mit einer Bestandsaufnahme in weiteren Unternehmen abgesichert.

Programm

09:00 UhrAnkunft und Registrierung
10:00 UhrBegrüßung
Dr. Frank Mußmann
Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften – Georg-August-Universität Göttingen
10:15 UhrKeynote

Belastungen durch digitale Team- und Projektarbeit – Herausforderungen für die Arbeitsgestaltung
Dr. Erich Latniak
Institut Arbeit und Qualifikation, Universität Duisburg-Essen
11:00 UhrPause und Networking
11:15 UhrBesondere Belastungen bei kollaborativer Arbeit

Psychischen Folgen von Multitasking und Ablenkungen
Prof. Dr. Thomas Rigotti
Professur für Arbeits, Organisations- und Wirtschaftspychologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Kollaborative Überlastung – Konzeptioneller Rahmen und empirische Belege
Simon Lansmann M.Sc.
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Interorganisationssysteme, Universität Münster (WWU)

Grenzenlos arbeiten, grenzenlos gesund? Zu den psychischen Folgen entgrenzter Arbeit
Eberhard Thörel M.Sc.
Institut für Psychologie, Albert-Ludwig Universität Freiburg
13:00 UhrMittagspause und Networking
14:00 UhrBelastungsmanagement – Umgang mit Belastungen im Betrieb

Gesundheit in der Arbeitswelt 4.0 – Erste Erkenntnisse aus der betrieblichen Realität
Anouschka Gronau
AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen

Die Gefährdungsbeurteilung: Instrument für eine menschengerechte digitale Arbeit
Lion Salomon
Ressort Arbeitsgestaltung und Gesundheitsschutz beim Vorstand der IG Metall

Betriebliche Regelung und Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung
Alexander Niessen
Betriebsrat John Deere GmbH & Co. KG, Kaiserslautern
15:30 UhrPause und Networking
15:45 UhrRound Table: Nutzen für die Praxis und Transfermöglichkeiten
Anouschka Gronau, Lion Salomon und Alexander Niessen diskutieren mit Stephan Wagner (Xenon Automatisierungstechnik GmbH), Carsten Schulz (GIS Gesellschaft für InformationsSysteme AG) und Alfred Mönch (Saxonia Systems AG)
Moderation: Prof. Dr. Margarete Boos
16:45 UhrVerabschiedung
17:00 UhrEnde der Fachtagung