Virtueller Workshop mit IG Metall 9./10.06.2020: Virtuelle Zusammenarbeit in Projekten und Unternehmen - Arbeit mit Kollaborationsplattformen gestalten
+++ Die Veranstaltung liegt in der Vergangenheit. Die Dokumentation finden Sie hier. +++
In Unternehmen nimmt die Nutzung von kollaborativen Anwendungen wie MS Sharepoint (O 365, MS Teams), Confluence, Jira, Slack usw. aktuell massiv zu. Inhalte sollen für alle Beschäftigten verfügbar gemacht und die unternehmensinterne Kommunikation und die Zusammenarbeit im Unternehmen effizienter und transparenter werden. Die Anwendungen werden auch für gemeinsame Projekte mit Kunden in der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit eingesetzt.
Aufgrund der möglichen Folgewirkungen für die Arbeitsorganisation, die Leistungs- und Verhaltenskontrolle, den Persönlichkeitsschutz und die Arbeitsbelastungen stehen viele Betriebs- und Personalräte deshalb heute vor der Herausforderung, konkrete Handlungsstrategien zum Schutz der Interessen der Beschäftigten zu entwickeln.
- Was sind die konkreten Anforderungen und Interessen der Beschäftigten und welche Chancen und Risiken ergeben sich bei der Nutzung dieser Tools?
- Mit welchen Maßnahmen können Betriebs- und Personalräte erfolgreich für eine menschenorientierte Gestaltung der Arbeit mit Kollaborationsplattformen sorgen?
Vorgestellt werden Empfehlungen zur Gestaltung der Arbeit mit kollaborativen Anwendungen im Unternehmen. In einem interaktiven Workshop wird die aktuelle Situation der Nutzung kollaborativer Anwendungen in Unternehmen reflektiert. Sodann werden auf Basis der Gestaltungsempfehlungen mögliche Strategien und Maßnahmen erarbeitet, als Betriebsräte zielgerichtet auf die weitere Nutzung solcher Plattformen im Unternehmen Einfluss zu nehmen und diese in Betriebsvereinbarungen zu regeln.
Die grundsätzliche Möglichkeit der Verhaltenskontrolle bietet Betriebs- und Personalräten starke Mitbestimmungsrechte bei der Einführung und Nutzung von Kollaborationsplattformen (§ 87 (6) BetrVG). Wie können die Mitbestimmungsrechte am besten genutzt werden, um weiteren Leistungsdruck, Stress und den Missbrauch persönlicher Daten zu verhindern und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erzielen? Kollaborative Anwendungen haben – bei guter Gestaltung digitaler Arbeitsformen – erhebliche Potenziale für eine neue Qualität der Zusammenarbeit im Unternehmen: mit mehr Flexibilität, mehr Freiheiten bezüglich Ort und Zeit der Arbeit und mehr Selbstorganisation („New Work“).
Der Workshop findet in drei zweistündigen virtuellen Workshop-Einheiten statt.
Veranstalter
Mit Beiträgen von:
- Vanessa Barth, Zielgruppenarbeit und Gleichstellung beim Vorstand der IG Metall. Der Hauptvorstand der IG Metall ist Umsetzungspartner des Verbundprojektes
- Johannes Katzan, IG Metall Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
Durchgeführt wird der Workshop von:
- Dr. Marliese Weißmann, Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI)
- Dr. Thomas Hardwig und Dr. Frank Mußmann, Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschafen der Georg-August-Universität Göttingen
Grundlage des Workshops sind Forschungsergebnisse und Empfehlungen zur Gestaltung der Arbeit mit kollaborativen Anwendungen, wie sie im BMBF-Verbundvorhaben CollaboTeam (https:// www.collaboteam.de) entwickelt worden sind.
Veranstaltungsort
Die Veranstaltung findet auf einer Plattform statt, die an der Universität Göttingen gehostet wird. Von der Veranstaltung werden nur die Beiträge der Referentinnen und Referenten aufgezeichnet und veröffentlicht. Die Vorstellung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, der Austausch untereinander und die Diskussionen werden nicht aufgezeichnet und bleiben in dem Kreis der Menschen, die am Workshop teilnehmen.
Wir senden Ihnen zeitnah einen persönlichen Anmeldelink und Passwort zu, damit Sie an den Veranstaltung teilnehmen können.
Wir haben vor, soweit es der Rahmen erlaubt, auch einen Austausch untereinander und eine Diskussion zu ermöglichen. Bitte sorgen Sie deshalb dafür, dass Sie an der Veranstaltung mit einem Headset und an einem Ort mit guter Internetverbindung teilnehmen können. So können Störungen reduziert werden. Mit der Anmeldung stimmen Sie zu, dass Ihre Angaben zur Person den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des virtuellen Workshops mitgeteilt wird, damit man weiß, mit wem man es in diesem virtuellen Austausch zu tun hat.
Veranstaltungskosten
Diese Veranstaltung ist für Sie kostenlos.
Freistellung
Der Workshop vermittelt notwendige Kenntnisse für die Betriebsratsarbeit entsprechend § 37 Absatz 6 des Betriebsverfassungsgesetzes: Die Nutzung von Kollaborationsplattformen kann zu einer Betriebsänderung (§ 111 (4) und (5)) führen. Darüber hinaus ergeben sich die Mitbestimmungsrechte aus § 87 (6) (Einführung technischer Einrichtungen), 87 (13) (Grundsätze zur Durchführung von Gruppenarbeit), § 87 (2) (Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit), § 87 (7) (Gesundheitsschutz). Für eine effektive Nutzung von Kollaborationsplattformen sind zudem Qualifizierungen der Beschäftigten erforderlich § 96-98 BetrVG.
Programm
Dienstag 9. Juni 2020
Block 1: Herausforderungen der Arbeit mit Kollaborationsplattformen
10.00 Begrüßung
Dr. Frank Mußmann
10.05 Zur Digitalisierung der Arbeit im Angestellten-Bereich/Wissensarbeit
Vanessa Barth (Zielgruppenarbeit und Gleichstellung beim Vorstand der IG Metall)
10.45 Virtuelle Zusammenarbeit in Projekte und Unternehmen: Bedeutung von kollaborativen Anwendungen und ihre Herausforderungen für die Arbeitsgestaltung
Dr. Thomas Hardwig
anschließend Rückragen und Diskussion
11.15 Austausch zur Unternehmenssituation bei der Nutzung von Kollaborationsplattformen
11.50 Zusammenfassung der Ergebnisse
Block 2: Diskussion der Gestaltungsempfehlungen für das Arbeiten mit Kollaborationsplattformen
14.00 Begrüßung
14.05 Gestaltungsempfehlungen des Projektes CollaboTeam zur Arbeit mit Kollaborationsplattformen
Dr. Marliese Weißmann
14.50 Meinungsaustausch zu den Gestaltungsempfehlungen in vier parallelen Arbeitsgruppen
Dr. Frank Mußmann
• Einsatzzwecke und Formen der Zusammenarbeit
• Autonomie, Transparenz und Kontrolle
• Lernen
• Beteiligung der Beschäftigten
15.50 Ergebnissicherung
Mittwoch 10. Juni 2020
Block 3: Herausforderungen der Arbeit mit Kollaborationsplattformen
10.00 Begrüßung
Dr. Frank Mußmann
10.05 Parallele Diskkussion in vier virtuellen Arbeitsräumen
AG 1: Nutzungsbedingungen und Nutzungsmöglichkeiten; Rollen und Berechtigungen
AG 2: Verantwortlichkeit, Vertraulichkeit, Datenschutz; Speicher- und Löschkonzepte
AG 3: Information, Qualifizierung, laufende Betreuung der Arbeit mit Kollaborationsplattformen
AG 4: Einführungsprozesse und Beteiligung von Interessenvertreter/innen und Beschäftigten
10.50 Präsentation der Ergebnisse der Arbeitsgruppen und gemeinsame Diskussion
11.20 Gute Arbeitsbedingungen im Projekt: Schlussfolgerungen und Herausforderungen für die Betriebs- und Tarifpolitik der Gewerkschaften
Johannes Katzan (IG Metall Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)
11.55 Verabschiedung
Dr. Frank Mußmann

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bis
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Preis
Für die Teilnahme entstehen Ihnen keine Kosten.